Kostüme

Sie verwandeln Menschen in Figuren, geben ihnen Haltung, Silhouette, Präsenz.
Für mich sind sie mehr als Verkleidung — sie sind Teil der Inszenierung.

Korsetts.

Korsetts gelten oft als Symbol der Unterdrückung. Oder doch nur als eleganter Vorläufer des BHs?
Ein gut sitzendes Korsett kann Wunder bewirken. Es formt nicht nur eine Figur, sondern gibt dem gesamten Kostüm Struktur und Eleganz.
Ich arbeite gern mit hochwertigen Korsetts, die eine historische Silhouette zaubern, unabhängig von Größe oder Zeitgeist.

Fantasy, oder doch Historisch?

Serien wie Game of Thrones haben gezeigt, wie viel Kostüme über die Geschichte einer Figur erzählen können.
Es muss nicht immer alles historisch akkurat sein, um Wirkung zu entfalten.
Meine Arbeit orientiert sich an historischen Vorbildern, kombiniert mit modernen Materialien und Arbeitsweisen. Oft finde ich Secondhand‑Kleidung, die ich neu interpretiere, anpasse und verfeinere. So entsteht etwas Eigenes, inspiriert von der Vergangenheit, aber für die Bühne von heute.

Wo kommt es her
und wo will es hin?

Meine 60 m² große Wohnung ist voll. Voll mit Stoffen, Perlen, Spitzen, Malzeug, Papier. Dazu gesellen sich zwei Schneiderpuppen, drei Nähmaschinen, ein großer Bildschirm und eine kleine Ecke für meinen Laptop. Doch die eigentliche Frage lautet: Woher kommen meine Materialien?

Die meisten Stoffe und Spitzen beziehe ich aus einem Haute‑Couture‑Laden in Düsseldorf. Dort gibt es Stoffe aus ganz Europa, insbesondere Italien und Frankreich, als auch Überbestände von bekannten Modehäusern.

Ich suche jedoch auch gezielt nach Secondhand‑Materialien, die nachhaltig und oft überraschend schön sind. Ungenutzte Stoffe von nicht umgesetzten Projekten liegen oft Jahre im Schrank. Solche Bahnen versuche ich zu finden, wenn sie doch einmal zum Verkauf angeboten werden. Denn sie weisen teils eine Qualität auf, welche im Fast-Fashion-Zeitalter nur noch schwer zu bekommen ist. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie.

Französicher Hof trifft auf orient

13 m grüne Wildseide und 6 m kobaltblaue Seide umschmiegen ein kleines Stückchen Ikat. Ikat ist eine traditionelle Webtechnik aus Usbekistan: Die Seidenfäden werden vor dem Weben gefärbt, so entstehen charakteristische Streifen, gewebt in 40 cm breiten Bahnen. Zusammen ergeben sie ein Robe à la Française, so trifft europäische Hofmode auf den Zauber des Orients.

Model : @just_ine_portfolio Photo: https://www.lauramadlenphotography.com/

Italienischer Satin, Belgische Spitze und spanische Spitze
in Gold

Lux Aeternam. Ewiges Licht, eingefangen in weißem Satin und feiner belgischer Spitze. Ein Korsett, so hell und still wie ein Gebet, schimmernd wie ein ferner Schein am Horizont.

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Bühnen­bildung

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